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Just – erfolgreich – in Sequence

Gillhuber Logistik GmbH, Branche: Automotive

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Der Gillhuber Logistik GmbH, ein Unternehmen der IMPERIAL Logistics International-Gruppe, gelingt mit der integrierten Logistiksoftware C-Logistic die erfolgreiche Übernahme der Bodenmattensequenzierung eines Automobilherstellers. Damit erobert die Gillhuber Logistik GmbH einen weiteren Geschäftsbereich in der Automobilzulieferlogistik.

Die erste Anfrage von Martin Schacht, Leiter Internationale Verkehre und Projektleiter JIT/JIS bei Gillhuber Logistik sorgt für ungläubiges Staunen beim Softwareanbieter. So braucht er doch eine Termin- und Kostenzusage ohne Kenntnis der Details des neu hinzukommenden Geschäfts. Die Zusage bekommt er zwar nicht sofort, dafür aber das Versprechen, gemeinsam für die erfolgreiche Realisierung des Sequenzierungsprojekts alles zu tun.

Neue Geschäfte bringen neue Anforderungen

Danach geht alles sehr schnell. Es muss auch schnell gehen: Aufgrund von Qualitätsproblemen des bisherigen Logistikdienstleisters soll das JIS-Geschäft innerhalb der sehr kurzen Zeitspanne von acht Wochen neu vergeben werden. Gillhuber Logistik bekommt den Zuschlag und wendet sich hoffnungsvoll an die C-Informationssysteme und deren Technologiepartner für Scansysteme, die Albos Computer GmbH. Die Erwartungen sind hoch, schließlich arbeitet Gillhuber Logistik schon seit 2011 im Bereich der Sequenzierung von Kfz-Getrieben mit C-Logistic.

Im Just-in-Sequence-Verfahren werden Zulieferartikel in genau der Reihenfolge sortiert und genauso in definierte Transportbehälter verpackt wie diese am Montageort benötigt werden. Der Empfänger (OEM) übermittelt hierzu die genaue Produktbezeichnung und die geplanten Bandauflagezeiten an den Logistikdienstleister, der aus einer sortenreinen Lieferung vom Teilehersteller die Artikel wie an einer Perlenschnur aufreiht, sodass diese beim OEM in vollständig standardisierten Arbeitsgängen entnommen und eingebaut werden können. So muss der Arbeiter an der Fertigungslinie gar nicht mehr über den genauen Typ und die Fahrzeugkonfiguration Bescheid wissen, denn er kann darauf vertrauen, dass erst die linke, dann die rechte Bodenmatte folgt und dass bei einem rechtsgelenkten Fahrzeug die Bodenmatten genau spiegelverkehrt gegenüber dem normalen Linkslenker sind.

Stanzen und Einbau in 17 Variationen

Darüber hinaus übernimmt Gillhuber Logistik auch einen Teil der Verarbeitungskette wie zum Beispiel das manuelle Stanzen der Bodenmatten (Ausschnitte für Schalthebel und Pedale) und den Ein- oder Anbau von Artikeln (zum Beispiel für Bodenmatten mit integrierter Ablagebox) in insgesamt 17 verschiedenen Varianten. Andere Leistungen wiederum werden gar nicht selbst ausgeführt, müssen aber im Datenfluss verarbeitet und an den OEM weitergeleitet werden. Schlussendlich müssen Behälter, Teile und Zwischenelemente wie zum Beispiel Trennlagen, Schutzwände und Mehrweg-Formteile datenseitig miteinander „verheiratet“ und übermittelt werden – ohne integriertes IT-System undenkbar. Schließlich kann bereits der kleinste Fehler in der Behälterbestückung einen Stillstand des gesamten Produktionsbandes auslösen und so erhebliche Kosten verursachen.

Die Herausforderung für Gillhuber Logistik besteht darin, schnellstmöglich – am besten vom ersten Tag an – die richtigen Transportkapazitäten vorzuhalten, die angeforderten Qualitäten, Typen und Ausführungen her- und bereitzustellen und diese genau in der vom Hersteller festgelegten Reihenfolge in einem engen Zeitfenster spätestens zur übermittelten Bandauflagezeit anzuliefern. Für das in Eigenleistung erbrachte Stanzen der Tunnelmatten kann eine innovative Lösung zur sicheren Abbildung des Prozesses gefunden werden, in dem die jeweilige Stanzform (Stempel) gescannt und dabei geprüft wird, ob benötigter und tatsächlich verwendeter Stempel übereinstimmen.

FürC-Logistic muss innerhalb von weniger als sechs Wochen das komplette Konzept zur Datenübernahme von Zulieferer und Hersteller, der Datenexport sowie die Bereitstellung der Daten im Scansystem stehen. Im Wareneingang gilt es, die Zuliefererdaten zu übernehmen und Lagerbestände an den Hersteller zu übermitteln. Im Warenausgang muss abrufgerecht gestanzt, montiert, sequenziert und verpackt werden und die Daten an den Zulieferer zurückgemeldet und an den Kfz-Hersteller avisiert werden. Die Datenlogistik ist dabei – so die Beteiligten übereinstimmend – genauso entscheidend wie die Logistik der ‚echten’ Teile.

Auszug aus C-Logistic: Warenausgang
Auszug aus C-Logistic: Warenausgang

Unterstützt wird die Logistikkette von dem in C-Logistic voll integrierten Scansystem der Albos Computer GmbH. Von der Annahme bis zur Ablieferung der Artikel werden alle Qualitätsstufen und Mengen mittels Barcode-Scan und mobiler Datenerfassung gegen die Systemdaten geprüft. Auf Erfahrungswerte kann dabei keiner der Beteiligten aufbauen. Der bisherige Dienstleister ist als direkter Wettbewerber von Gillhuber Logistik nicht auskunftsfreudiger als unbedingt erforderlich. Zwei Gesprächstermine mit ihm müssen C-Informationssysteme und Albos ausreichen.

Hintergrund: Just-in-sequence (JIS)

Just-in-sequence ist eine Weiterentwicklung von Just-intime, der weiterverarbeitungsgerecht zeitlich gesteuerten Produktion. Dabei müssen die benötigten Teile nicht nur rechtzeitig und in der richtigen Menge, dahingegen auch bereits in der genauen Reihenfolge an die Montagelinien geliefert werden.

Obwohl in der Regel die Zeitkorridore etwas großzügiger sind als bei Just-in-time, gestaltet sich eine Just-in-sequence-Produktion erheblich schwieriger. Konnten die Zulieferer bei JIT ihre Produktion noch auf optimale Losgrößen abstimmen und damit kostengünstig produzieren, indem sie Fertigprodukte bis zur Auslieferung auf Lager nahmen, muss bei JIS knallhart montagegerecht sortiert, verpackt und ausgeliefert werden. Bei der zunehmenden Produktvielfalt im Kfz-Sektor und den damit verbundenen zahlreichen Teilevarianten ist der Spagat zwischen einer nahezu erforderlichen Einzelfertigung der Teile und dem nur durch Serien- oder Massenfertigung zu begegnenden Kostendruck für viele Zulieferer kaum noch wirtschaftlich darstellbar.

An dieser Stelle kommen geeignete Logistikdienstleister ins Spiel. Diese sind in der Lage, aus sortenreiner (Großserien-)Produktion ganze Chargen abzunehmen und zu resequenzieren. Der Zulieferer braucht nicht auf JIS-Produktion umstellen, sondern kann zeitlich entspannt und wirschaftlicher produzieren als dies selbst bei Just-in-time möglich war. Der Endhersteller profitiert dennoch von einer JIS-Anlieferung am Montageband, dem so genannten „line feeding“, verbunden mit den bekannten Vorteilen wie Abschaffung der Zwischenläger, Verkleinerung der Konfektionierflächen und Nachverfolgbarkeit bis auf Ebene des Einzelteils.

Anforderungen an die Logistiksoftware

Hohe Anforderungen ergeben sich dabei auf Softwareebene. Zahlreiche Standardlösungen sind einfach nicht JIS-geeignet, weil die Software zu starr auf Standardprozesse programmiert wurde und flexibles Einbetten von Sonder- und Individualprozessen nicht oder nur mit sehr hohem Zeit- und Kostenaufwand möglich ist. Hinzu kommt, dass oftmals entsprechende Schnittstellen fehlen oder wichtige Systemprozesse innerhalb der Software ganz einfach zu Zeiten programmiert wurden, in denen noch niemand an JIS-Fähigkeit gedacht hat. „Gut, wenn der Softwareanbieter die benötigten Protokolle zum Datentransfer wie EDIFACT, Odette oder speziell die VDA 4916 kennt und verfügbar hat“, sagt Srecko Mühling, Geschäftsführer der Gillhuber Logistik GmbH.

Kritisch zu sehen sind dabei so genannte „Work-Around“-Lösungen. Diese versuchen, den JIS-Prozess mit Bordmitteln irgendwie nachzubilden, können aber das System der „Perlenschnur“ nicht implementieren. „Solche Systeme benötigen für jedes neue Projekt einen neuen Work-Around“, betont Dietmar Klabes, Geschäftsführer des Wurzener Softwarehauses CInformationssysteme.

Der reibungslose Ablauf spricht für sich

Auch für die Gillhuber Logistik GmbH stellt die Realisierung eine echte Mehrwertdienstleistung dar, die Dank hoher Prozesssicherheit auch anderen Kunden bedenkenlos offeriert werden kann. „Abschließend kann man die gesamte Umsetzung des Projektes als vollen Erfolg bezeichnen. Nachweis hierfür ist eine bis zum heutigen Tag realisierte Fehlerrate von 0,0 %“, freut sich Martin Schacht und fügt beteuernd hinzu: „Ich habe extra noch einmal nachgesehen, es ist wirklich so!“

Zur Gillhuber Logistik GmbH

Seit mehr als 50 Jahren steht der Name Gillhuber für zuverlässige Logistikdienstleistungen entlang der Supply Chain. Wir unterstützen die Automobil-, Zulieferund Konsumgüterindustrie mit individuellen Transport und Mehrwertlösungen.

Die Dienstleistungen umfassen unter anderem Planung und Beratung, JIT- und JIS-Versorgung von Modul- und Endmontagelinien, Milk-Run-Konzepte, Shuttle-Verkehre, Lagerbewirtschaftung und Zollabwicklung. Unsere Logistikexperten sorgen dafür, dass Ihre Waren und Güter ankommen – ob im regionalen Verkehr, innerhalb Deutschlands oder über internationale Transportwege.

Imerial Automotive Logistics (ehemals Gillhuber Logistik GmbH)
https://www.imperiallogistics.com