Wenn Unternehmen schnell wachsen, benötigen sie flexible IT-Systemlandschaften, die sich rasch an sich verändernde Rahmenbedingungen anpassen können. Danach suchte zum Beispiel der Vorarlberger Tiefkühl- und Frischelogistiker Bischof Transport.
„Ab dem Jahr 2000 legten wir ein fulminantes Wachstum vor“, erinnert sich Goran Marusic, Projekt- und Qualitätsmanager beim Feldkirchener Frischelogistiker Bischof Transport. „Das konnten wir anfangs noch gut mit unserer IT-Struktur bewältigen, die allerdings nicht State of the Art war“, räumt er gegenüber BUSINESS+LOGISTIC ein. Das Unternehmen, das Otto Bischof 1974 gegründet hat, schlug damals den Weg in die Lebensmittellogistik ein. Seine Entwicklung ist dabei eng verknüpft mit der expandierenden Lebensmittelindustrie der Region sowie Mitteleuropas und der Schweiz. Für Kunden wie Burger King, 11er, Hilcona, Lidl oder Ölz realisieren die Vorarlberger heute eine umfassende Leistungskette.
Wenn Anforderungen wachsen
Klar, dass eine europaweite Kontraktlogistik mit einer so großen Lkw-Flotte heute nur mit einer entsprechenden IT- und Softwareunterstützung möglich ist. Vor allem die Disposition der Fahrzeuge und die Routenplanung stellen sämtliche Transportlogistiker vor größere Herausforderungen. So wächst nahezu zwangsläufig die Fehlerquote, je mehr Fahrzeuge unterwegs sind, Filialen oder Kunden beliefert werden müssen und das Leistungsportfolio anwächst, falls nicht dagegen gesteuert wird. Das gilt auch für Bischof Transport. Das Unternehmen beschreibt sich heute als „Gesamtlogistiker“ mit Schwerpunkt Tiefkühl- und Frischelogistik. Das Portfolio des Unternehmens umfasst, im Gegensatz zu seinen Anfängen vor 40 Jahren, Leistungen von der Abholung der tiefkühl- und temperaturgeführten Lebensmittel, Verzollung, Lagerung, Kommissionierung, Konfektionierung, Co-Packing und Auslagerung über termingerechte Lieferung an Großhandelsketten und Einzelhändler bis hin zur Verzollung sämtliche Kontraktlogistik-Aktivitäten. Das Rückgrat der Kühlkette bilden hierfür aktuell über 270 Mitarbeiter, 200 Kühlzüge und 25.000 Palettenplätze, davon 16.000 im Tiefkühlbereich, wobei durch die Vergrößerung einer der insgesamt drei Niederlassungen das Volumen in Kürze auf rund 35.000 Stellplätz anwachsen wird. Damit gehört Bischof Transport heute zu einem der ganz großen Tiefkühl- und Frischelogistiker Österreichs.
IT als Rückgrat
Das softwaretechnische Rückgrat der Vorarlberger bildet heute die Logistiksoftware C-Logistic des Wurzener Softwarespezialisten C-Informationssysteme. Das System aus Sachsen (D) gilt dabei als Organisationswunder. So sind in den unterschiedlichen Branchenpaketen die Besonderheiten für Ladungsverkehre, Stückgut/Sammelgut, Kombiverkehre und Schüttgut berücksichtigt. Ergänzende Anforderungen wie interaktive Kartenwerke, Lagerverwaltung, Datenaustausch und Track & Trace via Internetportal etc. werden in der Software durch leistungsfähige, integrierte Module erfüllt. Die vollständige Integration der einzelnen Bestandteile in die Logistiksoftware trägt daher zur Verringerung des Verwaltungsaufwandes bei. Gleichzeitig bildet es auch die Basis für einen geschlossenen Informationsfluss und eine hohe Datenqualität. Beispielhaft sei hier nur auf den Zusammenhang der Bestandteile Fuhrparkmanagement, Werkstattverwaltung und Kostenerfassung verwiesen. Funktionen wie etwa die Disposition von Aufträgen tragen dabei ebenso zu einer effektiven Arbeitsorganisation bei wie leistungsfähige Auswertungsmöglichkeiten von Daten.
Suche nach Kennzahlen
Insbesondere die Auswertungsmöglichkeiten machten die Software für die Verantwortlichen bei Bischof attraktiv. „Wir suchten damals zunächst einmal nur eine Software, welche uns praktisch auf Knopfdruck aussagekräftige Kennzahlen rund um die Kontraktlogistik liefert, die eine fundierte Kalkulation beispielsweise von Aufträgen ermöglicht“, erläutert G. Marusic die Situation vor knapp fünf Jahren. Überlegungen im Hinblick auf eine Prozessverbesserung beispielsweise bei der Disposition spielten eher keine Rolle. Im Gegenteil: Da die Dispositionsprozesse bei Bischof nahezu perfekt auch ohne Unterstützung einer speziellen Dispo-Software abliefen, war die Neigung zur Veränderung eher gering. Fündig wurden die Feldkirchener schließlich in Sachsen. „Dabei unterscheidet sich die Software aus Wurzen von ihren Features her nicht allzu sehr von vielen anderen auf dem Markt befindlichen Systemen dieser Art“, erinnert sich der Qualitätsfachmann. Ausschlaggebend für die Verantwortlichen bei Bischof waren vielmehr die besondere Anpassungsfähigkeit des Softwaresystems und die hohe Flexibilität der Wurzener Mannschaft. „Die Software passte sich an unsere Prozesse an und nicht umgekehrt. Gleichzeitig ist sie releasefähig“, freut sich G. Marusic.
Offene Standard-Software
In der Tat dürfte das auch die Produktstrategie von Mario Sperling, geschäftsführender Gesellschaft und erfahrener IT-Hase, sein. Er bestätigt im Gespräch mit BUSINESS+LOGISTIC, dass C-Logistic eine Standard-Software ist, die von ihren Grundlagen her sehr offen konzipiert sei. Das ermöglicht eine Integration der Software in bestehende Systemlandschaften und den Zuschnitt auf die Belange jedes einzelnen Unternehmens. Und weil das System releasefähig ist, kann die Wartung vom kundeneigenen IT-Verantwortlichen leicht vorgenommen werden. „Das fordert von uns jedoch zunächst eine umfassende Analyse der Systemlandschaften von Unternehmen und dann eine entsprechende Programmierarbeit, die wir aber komplett im eigenen Haus vornehmen“, so M. Sperling im Interview. Daher ist das System manchmal auch etwas teurer in der Anschaffung als andere Systeme.
Geringe TCO
Der Vorteil dieser Produktstrategie aus Sachsen für mittelständische Unternehmen wie Bischof Transport ist jedoch, dass vor allem die Total Cost of Ownership im Vergleich zu Marktbegleitern sehr niedrig sind. Das macht den höheren Anschaffungspreis in kurzer Zeit wieder wett. „C-Informationssysteme stellt jährlich ein bis zwei Update-Pakete zur Verfügung, die via FTP-Protokoll übertragen werden. Unsere IT-Verantwortlichen können diese Updates dann selbst vornehmen“, bestätigt hierzu G. Marusic. „Da freut es umso mehr, wenn man die erwarteten Ergebnisse wie die Beschleunigung der Dispo-Prozesse, Fehlerreduktionen, Verbesserungen in der Administration usw. generieren kann“, meint er abschließend.
Otto Bischof Transport GmbH
www.bischof-transporte.com